Der Jazzdirigent

Ausgezeichnet beim Memminger Autorenwettbewerb „Der Jazzdirigent” ist ein Stück über den Faschismus, ein Stück wider das Vergessen, das gerade Jugendlichen einen Zugang zu dieser Thematik vermittelt. In der Nichte haben sie eine Identifikationsfigur, die sie verstehen können, die in ihrem Alter ist, die ihre Sorgen und Probleme hat. Und wenn sie sich mit der Geschichte ihres Onkels auseinandersetzt, von ihr bewegt ist, dann zieht sie ihr Publikum mit in ihr Interesse hinein. (Mathias Lösch, Jurymitglied) Theaterstückverlag München www.theaterstueckverlag.de mehr...

Das Cabinet des Doktor Caligari

Die Welt im ‘Cabinet des Dr. Caligari‘ ist eine Irrenanstalt, Caligari der monströse Anstaltsleiter. Er dirigiert die hypnotisierten, in Zwangsjacken verpackten Insassen wie Marionetten. Eine Welt mit wenig Boden unter den Füßen, wie das Bühnenbild demonstriert: Eine Scheibe mit großem Loch, genauer besehen die Krempe von Caligaris auf dem Kopf stehenden Zylinderhut. Nur wenige symbolhafte Bühnenelemente, z.B. Laternen oder Luftballons, deuten die Schauplätze an. Das Irrenhaus ist lediglich der Rahmen am Anfang und Ende des Stücks, dazwischen entfaltet sich die schauerliche Story um den Schausteller und Hypnotiseur Dr. Caligari, der den somnambulen Cesare als willenloses Werkzeug ausschickt, für ihn zu morden, um ihm die letzten Atemzüge der Opfer zu besorgen, die Caligaris Lebenselexier sind. Ein Stoff also, der die Urängste der Menschen vor übernatürlichen finsteren Mächten und dem unentrinnbaren Ausgeliefertsein an sie thematisiert. Ein Muss für ‘Black Rider‘-Fans! Musik: Toni Matheis & Raymund Huber Theaterstückverlag München www.theaterstueckverlag.de mehr...

MinenSpiel

Ausgezeichnet mit dem Münchner Jugend-Dramatiker-Preis 2006 „Das Stück von Wolfgang Sréter beschreibt eine Wirklichkeit, die häufig verdrängt wird. Die Kriege im 21. Jahrhundert sind auch die Kriege, in denen Kinder zu Soldaten gemacht werden und in denen Kinder gleichzeitig die Opfer der Auseinandersetzungen sind. Jedes Kind bei uns kennt inzwischen die Bilder dieser Kriege aus den Medien. Sréters Stück gibt keine Antworten auf die alltäglichen Schreckensmeldungen und keine Handlungsanweisungen. Es beschreibt mit großem Verständnis eine Situation zwischen einem alten Mann, dessen Lebenstraum, sein eigenes Haus, zerbombt wurde und einem Kind, das sich im Kampf ums Überleben in dieses Haus gerettet hat. Es entsteht eine exemplarische Situation auf engstem Raum, welche die aktuelle Lage von Kindern in unserem von Kriegen geplagten Jahrhundert sehr verständnisreich reflektiert. Großes Theater auf kleinstem Raum.“ (Jürgen Flügge, Jurymitglied) Theaterstückverlag München www.theaterstueckverlag.de mehr...

Sitting on a Sofa

Die Bar eines kleinen Theaters. Nach der Vorstellung trinkt man mit den Schauspielern ein Glas, unterhält sich über das jeweilige Programm, über neue Projekte und alte Träume. Theatergeschichten machen die Runde und da es von ihnen ein wahres Füllhorn gibt, könnte man die ganze Nacht ein Glas nach dem anderen leeren. Je später es wird, desto mehr wird durcheinander geredet und gelacht. Eines Tages traf ich an diesem Ort zwei Schauspieler, die sich nach der Vorstellung mit einem Spiel die Zeit vertrieben. Einer sagte den Namen eines amerikanischen Musikers, der andere musste raten, welches Instrument oder in welcher Band er spielte, ob es sich um eine Formation der intellektuellen Ostküste, um eine aus dem sonnigen Kalifornien oder gar um eine aus dem countrymusikverseuchten Texas handelte. Die Beiden waren wandelnde Lexika, auf sympathische Weise verspielt, und als ich mich in ihr Gespräch einmischte, stellte ich fest, dass sie zwar kein Instrument spielten, aber eine Plattensammlung hatten, die eine ganze Bühne füllen konnte. Darüber müsste man schreiben, dachte ich. So entstand „Sitting on a Sofa“ über die Wohngemeinschaft zweier ins Alter gekommener Rockfans. mehr...

München - Kein Platz für den Maestro

Gefördert durch das Kulturreferat der Stadt München. Gäbe es heute vielleicht eine in aller Welt gespielte Münchensymphonie, wenn Wolfgang Amadeus Mozart nicht das Pech gehabt hätte, bei seiner Bewerbung dem Kurfürsten in einem Moment vorgestellt zu werden, als Max III. Josef in Gedanken schon auf der Wildschweinjagd war? Anstatt nach Wien zu gehen, hätte er wahrscheinlich als bayerischer Hofkomponist der Stadt alle Ehre gemacht. Wäre Casanova in der Residenzstadt geblieben, bei den Damen am Hof wegen seiner Verführungskünste und bei den Herren wegen seiner Spielleidenschaft ein gern gesehener Gast gewesen, wenn sein Begleiter, der Mönch Balbi, der mit ihm die tollkühne Flucht aus den Bleikammern Venedigs gewagt hatte, hier ein Schutzrecht bekommen hätte? Wäre der grandiose Theaterautor Oskar Panizza trotzdem in einer Nervenheilanstalt gelandet, wenn ihn das Landgericht München nicht wegen seines Stückes „Das Liebeskonzil“ unrechtmäßig zu einem Jahr Einzelhaft verurteilt hätte? In welch boshaft-absurder Weise hätte Karl Valentin die 50er Jahre begleitet und kommentiert, wenn er nicht an einem Nachkriegsrosenmontag völlig vergessen und ausgezehrt gestorben wäre? Musik: Rudolf Gregor Knabl mehr...