Das Cabinet des Doktor Caligari

Die Welt im ‘Cabinet des Dr. Caligari‘ ist eine Irrenanstalt, Caligari der monströse Anstaltsleiter. Er dirigiert die hypnotisierten, in Zwangsjacken verpackten Insassen wie Marionetten. Eine Welt mit wenig Boden unter den Füßen, wie das Bühnenbild demonstriert: Eine Scheibe mit großem Loch, genauer besehen die Krempe von Caligaris auf dem Kopf stehenden Zylinderhut. Nur wenige symbolhafte Bühnenelemente, z.B. Laternen oder Luftballons, deuten die Schauplätze an. Das Irrenhaus ist lediglich der Rahmen am Anfang und Ende des Stücks, dazwischen entfaltet sich die schauerliche Story um den Schausteller und Hypnotiseur Dr. Caligari, der den somnambulen Cesare als willenloses Werkzeug ausschickt, für ihn zu morden, um ihm die letzten Atemzüge der Opfer zu besorgen, die Caligaris Lebenselexier sind. Ein Stoff also, der die Urängste der Menschen vor übernatürlichen finsteren Mächten und dem unentrinnbaren Ausgeliefertsein an sie thematisiert. Ein Muss für ‘Black Rider‘-Fans! Musik: Toni Matheis & Raymund Huber Theaterstückverlag München www.theaterstueckverlag.de

DR. CALIGARI (singt)

Wer sieht das Mädchen dort auf Stelzen geh’n

Sieht’s Räder schlagen, Pirouetten dreh’n

Und, Donnerwetter, gar im Kopfstand steh’n?

Wer sieht des Feuerschluckers Hand

Dort drüben an der kahlen Wand

Sieht die Flammen, schmeckt den Brand

Wenn man glaubt, ist nichts unmöglich

Wenn man glaubt, wird alles wahr

Von mir bekommt ihr täglich Wunder

CHOR

Wie wunderlich, wie sonderbar

Wie wunderlich, wie sonderbar

CALIGARI

Die Frau ohne Kopf, mit dem güldenen Haar

Es glänzt in der Sonne, so wunderbar

Ihr glaubt es nicht, doch ist es wahr

Der Südseehäuptling stark und wild

Der für billiges Geld euer Fernweh stillt

Die Abenteuersehnsucht kühlt

Wenn man glaubt, ist nichts unmöglich

Wenn man glaubt, wird alles wahr

Von mir bekommt ihr täglich Wunder

CHOR

Wie wunderlich, wie sonderbar

Wie wunderlich, wie sonderbar