Tulkarem - Dienstag 10.00 Uhr

Jeden Dienstag trifft sich der Prisoners´ Family Club in Tulkarem. Die Universitätsstadt liegt im Nordwesten von Nablus, direkt an der sogenannten Separation Wall, die Israel seit 2003 von Palästina trennt. Der Club versteht sich als Brücke zwischen den Gefangenen und deren Familien. Das Sit-in findet gegenüber dem Büro des Internationalen Roten Kreuzes statt. Da die meisten Gefangenen im Widerspruch zu internationalem Recht in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind, organisiert das Internationale Rote Kreuz Besuchsfahrten nach Israel. Ein palästinensischer Bus bringt die Frauen um fünf Uhr früh zu einem Terminal, an dem die Abfertigung mit Überprüfung der Fingerabdrücke und Leibesvisitation bis zu drei Stunden dauern kann. Jenseits der Grenze besteigen die Frauen einen israelischen Bus, der von Polizisten eskortiert wird.

Trotz ihrer schriftlichen Besuchserlaubnis haben sie kein Anrecht auf einen Besuch, wenn sich die Sicherheitslage plötzlich ändern sollte. Sie können ihre Söhne und Ehemänner, die sich hinter einer Trennscheibe befinden und nur per Telefon kommunizieren dürfen, etwa eine halbe Stunde sehen und sind nicht berechtigt Geschenke mitzubringen. Es kann allerdings Geld auf ein Gefängniskonto überwiesen werden, damit die Gefangenen im gefängniseigenen Supermarkt einkaufen können. Da sich die Versorgungslage in den meisten Gefängnissen in letzter Zeit verschlechtert hat, ist dies die einzige Möglichkeit für Mütter und Ehefrauen, den Männern zu helfen.   

Ich danke den Frauen des Prisoners´ Family Club für die Geduld, die sie mit mir hatten, wenn ich mit meiner Kamera auftauchte. Vor allem aber danke ich Abdul Kharim Dalbah vom International Solidarity Movement in Tulkarem, und Abdul Karim Saadi von B´Tselem, ohne deren Hilfsbereitschaft und Übersetzungen die Kontaktaufnahme nicht möglich gewesen wäre.

Außerdem möchte ich Herbert Woyke vom Konturwerk und dem Münchener Fotografen Dominik Parzinger danken, die mich sowohl aus der Ferne ermuntert als auch die weiteren Arbeiten in München begleitet haben.

Bisherige Ausstellungen (Auswahl):

2011 Kulturzentrum Gasteig, München

2010 Galerie Memoire de L´Avenir, Paris

2010 Volkshochschule, Bielefeld

2009 Universität Basel

2008 Universität Kassel


Die Ausstellung hat insgesamt 28 Farbfotos:

10 Fotos 60x90

8 Fotos 40x60

8 Fotos 30x45

1 Einführungstext

3 Interviews mit Frauen, die im Prisoners´ Family Club arbeiten und selbst inhaftiert waren.

Alle Bilder und Texte sind auf Kappa-fix aufgezogen und damit leicht zu hängen und zu transportieren.

 

Oft gestellte Fragen:

Ich biete zur Ausstellung entweder Informationen über meinen Aufenthalt in Palästina an (wenn es einen Beamer gibt und das gewünscht wird, bringe ich auch Fotos von der Arbeit mit), oder eine Lesung von Texten aus Palästina, die ich während meines Aufenthalts für verschiedene Zeitschriften geschrieben habe. Beides dauert in etwas 1 ½ Stunden.

An Kosten fallen an, der Transport der Ausstellung und – wenn ich selbst mitkomme – Fahrtkosten. Wahrscheinlich muss ich irgendwo übernachten, aber das überlasse ich den jeweiligen Veranstaltern.

Die Ausstellung kostet 200,00 €, um Schäden reparieren zu können.

Als Mitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes nehme ich für Veranstaltungen den vom Verband empfohlenen Satz von 350 €. Sollte ein Veranstalter das nicht bezahlen können, muss man verhandeln.